Mit Hochgeschwindigkeit Richtung Traumjob: Lokführer werden – so gehts!

8000 PS starke Fahrzeuge steuern. Modernste Technik. Höchstgeschwindigkeiten von über 300 km/h. Ein verantwortungsvoller Beruf, der zukunftsorientiert ist und nachhaltig einen wichtigen Teil zur Mobilitätswende beiträgt. Lokführer gehören nicht ohne Grund zu den meistgefragten Berufsgruppen Deutschlands. Klingt spannend?

Um Eisenbahner im Betriebsdienst zu werden, auch Triebfahrzeugführer oder Lokführer genannt, gibt es mehrere Wege. Die klassische Variante durch eine Berufsausbildung bietet sich vor allem Schulabsolventen an. 

Des Weiteren ist eine Umschulung zum Lokführer als sogenannter Quereinsteiger möglich. Eine solche Umschulung setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus und richtet sich an alle, die sich beruflich weiterentwickeln und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen wollen.

Dauer der Ausbildung:

Die Berufsausbildung zum Lokführer dauert in der Regel 3 Jahre. Die Ausbildung ist wie die meisten Berufsausbildungen in Deutschland dual. Das heißt, praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten werden in den Ausbildungsbetrieben vermittelt. Parallel dazu wird theoretisches Wissen in Berufsschulen unterrichtet. Die Umschulung zum Lokführer ist dagegen deutlich kürzer, da hier eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt wird. Umschulungen in diesem Bereich dauern in der Regel etwa 9-12 Monate.

Ausbildungsvergütung und Verdienstmöglichkeiten:

Während der Berufsausbildung zahlen die Betriebe eine Ausbildungsvergütung, die sich durchaus sehen lassen kann. Im ersten Jahr kann mit einem Gehalt von durchschnittlich 960 euro gerechnet werden. 

Im zweiten sind es 1030 Euro und im dritten schon etwa 1100 Euro. Je nach Betrieb und Standort kommen noch Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld dazu.

Bei einer Umschulung kommt es darauf an, wo diese absolviert wird. Einige Betriebe wie zum Beispiel die Deutsche Bahn zahlen bereits ab Ausbildungsbeginn Gehälter von bis zu 2600 Euro. Bei einigen Anbietern ist die Umschulung wiederum mit Kosten verbunden. 

Aber keine Sorge, die Kosten werden in den meisten Fällen durch sogenannte Bildungsgutscheine komplett abgedeckt. Kostenträger sind in erster Linie die Agentur für Arbeit, Jobcenter, Deutsche Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaften.

Je nach Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung können die Gehälter nach der Ausbildung oder Umschulung variieren. Ein durchschnittliches Jahresgehalt für Lokführer liegt zwischen 38.000 Euro und 42.000 Euro brutto.

Voraussetzungen:

Um eine Berufsausbildung zu beginnen, muss der Bewerber zum Antritt der Ausbildung mindestens 16 Jahre alt sein. In den meisten Fällen ist ein Hauptschulabschluss ausreichend, mit der mittleren Reifen sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Regel etwas höher.

Um eine Umschulung zum Lokführer zu machen, muss man mindestens 20 Jahre alt sein und eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. In welcher Branche diese abgeschlossen wurde, ist dabei egal.

In beiden Fällen muss vor Antritt der Aus- oder Weiterbildung eine psychische sowie körperliche Eignung durch einen Betriebsarzt bestätigt werden. Zudem ist es wichtig, dass keine Wahrnehmungsstörung, (z. B. Farbenblindheit) oder körperlichen Beeinträchtigungen wie Geh- und Stehbehinderungen vorliegen. Außerdem muss ein negativer Drogentest vorgelegt werden.

Zu den formalen Voraussetzungen sollten noch einige persönliche Qualifikationen mitgebracht werden, um als Lokführer geeignet zu sein:

hohes Maß an Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein

Zuverlässigkeit

technisches Verständnis

Psychische sowie physische Belastbarkeit

Konzentrationsfähigkeit

gute Deutschkenntnisse

Bereitschaft zur Schichtarbeit, sowie an Wochenenden und an Feiertagen

Ausbildung fertig, wie gehts weiter?

Lokführer sind begehrte Arbeitskräfte, so kann man sicher sein, nach der Ausbildung auch langfristig in diesem Job arbeiten zu können. Wer trotzdem Lust hat, sich weiterzubilden, dem stehen im Anschluss weitere Möglichkeiten offen. Dazu gehören untere anderem Weiterbildungen zum Fachwirt für den Bahnbetrieb, staatlich geprüfter Techniker oder Meister für den Bahnverkehr. Eine Ausbildung oder Umschulung zum Lokführer bietet also in jedem Falle eine solide Grundlage.