Kryptowährung: Die dezentrale Alternative zu herkömmlichen Währungen?

Menschen mit Behinderungen stoßen im Alltag auf viele Barrieren. Gründe dafür sind unter anderem, dass viele Gebäude und generelle Abläufe nicht ausreichend barrierefrei sind. Insbesondere bei Bankgeschäften ist dies ein großes Problem – Geldautomaten, welche nicht aus jeder Höhe erreichbar sind, Gebäude, die nicht barrierefrei sind und Bankberater, die im Umgang mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen wenig bis keine Erfahrung haben sind nur ein Teil dessen, was das Leben nicht-hörender Menschen erschwert.

Die Welt der Finanzdienstleister ist noch weit von Barrierefreiheit entfernt. Doch welche Lösungen können Betroffenen dabei helfen, selbstbestimmt ihre Finanzen im Griff zu haben, sich zu informieren und zu erledigen? Und könnte eine komplett neue Währung, wie die Kryptowährungen, dabei helfen?

Obwohl Deutschland als reiches Land in vielerlei Hinsichten den meisten Menschen ein angenehmes Leben bereitet, hinken wir noch extrem weit hinterher, was die Barrierefreiheit angeht. Es gibt zwar endlich das sogenannte Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, doch in Kraft treten wird dieses erst im Sommer 2025. Zwischen 2025 und 2029 müssen deutsche Banken dann daran arbeiten, ihre Online-Dienstleistungen endlich komplett barrierefrei zu gestalten. Und bei Geldautomaten liegt diese Frist sogar erst bei 2040.
Die bauliche Barrierefreiheit von Gebäuden, die als Geschäftsstelle genutzt werden, ist nach wie vor nicht gesetzlich vorgeschrieben. Und obwohl es für die Barrierefreiheit im Internet internationale Richtlinien, die sogenannten Web Content Accessibility Guidelines (kurz: WCAG) gibt, werden diese nicht von allen Online-Banking Apps und Websites genutzt. Das bedeutet konkret, dass blinde Menschen oftmals keine Screenreader nutzen können, da diese aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Und ebenso sind die häufig beliebten Captcha-Tests für blinde Menschen ungeeignet – es gibt hier keinen Alternativtext, da sie sonst auch von Bots gelesen werden könnten. 

Und auch gehörlose Menschen haben im Umgang mit den Banken immer wieder große Probleme: Nicht nur ist der Großteil der Bankberater nicht gelernt darin, Gebärdensprache zu nutzen, sondern insbesondere Bankhotlines können meist nicht genutzt werden, da die Nutzung telefonische Dolmetscher ohne Vorlage einer Vollmacht meist nicht gestattet wird. Insbesondere im Fall eines Diebstahls oder eines anderweitigen Verlustes der Bank- oder Kreditkarte ist dies fatal.

Viele Menschen mit Behinderungen schauen nun auf Kryptowährungen, dem neuesten Trend der Finanzwelt, in der Hoffnung, dass diese neuen Währungen endlich einen Umschwung mitbringen. Denn wenn die Banken, welche sich natürlich in erster Linie auf die “normalen” Währungen, den sogenannten Fiat-Währungen, konzentrieren, ordentlich Konkurrenz bekommen, müssen sie wettbewerbsfähig bleiben – eine der Möglichkeiten könnte sein, an der eigenen Barrierefreiheit zu arbeiten.

Wie gut behinderte Menschen mit Kryptowährungs-Anbietern arbeiten können, liegt allerdings auch immer an die jeweiligen Anbieter: Je nachdem, wie gut die Webseiten und Apps designt sind, kann der Umgang einfach oder schwieriger sein.

Es gibt allerdings auch sogenannte Kryptobots, welche die Handhabung teils automatisieren kann. Man findet auch verschiedene Reviews und Erfahrungsberichte, wie hier Erfahrungen mit Bitcoin Fast Profit beispielsweise.

Abschließend lässt sich sagen, dass es im gesamten Finanzbereich derzeit noch nicht genug Barrierefreiheit gibt. Egal ob Fiat-Währungen oder Kryptowährungen: Auch mit neuen Gesetzesänderungen ist das niederschmetternde Ergebnis, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis wir endlich annähernd genug Barrierefreiheit haben. Die neue Gesetzeslage, die im Juli 2021 endlich im Bundestag verabschiedet wurde und im Sommer 2025 in Kraft treten wird, nimmt die Barrierefreiheit einfach noch nicht genug in Angriff. Die gute Nachricht ist allerdings, dass das neue Gesetz nicht nur auf Banken abzielt, sondern endlich auch einige andere Produkte und Dienstleistungen barrierefrei gestaltet werden müssen.

Unter anderem müssen mit dem neuen Gesetz auch Personenbeförderungsdienste, Messenger-Dienste, Internet-Router und Computer und Notebooks, wie auch Smartphones und Tablets, barrierefrei gestaltet werden. Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, denn das endgültige Ziel sollte sein, dass alle Menschen in Deutschland und Europa ein selbstbestimmtes Leben führen können. Mit dieser Gesetzesänderung sollten auch viele Websites endlich endgültig besser und einfacher zu benutzen sein. Obwohl die Gefahr besteht, dass der Ausbau nicht in allen Bundesländern gleich gut funktioniert, gibt es wenigstens immer die Möglichkeit, sich an die zuständigen Marktüberwachungsbehörden zu wenden, um Unternehmen, welche den neuen Gesetzen nach der Übergangszeit nicht nachkommen, zu melden.